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Geschichte der Gemeinde Hohenlockstedt

Auf der „Lockstedter Heide“, wie man das große Gebiet der heutigen Gemeinden Hohenlockstedt und Lockstedt früher bezeichnete, wurde bis etwa 1250 das Goding für den alten Holstengau gehalten. So fand im Jahre 1210 hier eine „Holsteinische Landesversammlung“ statt, auf welcher Graf Albrecht von Orlamünde, der Statthalter des dänischen Königs Waldemar, dem Kloster Neumünster den 10. in Bishorst bestätigte.

Am 07.06.1625 hielt König Christian IV., bevor er in den 30-jährigen Krieg zog, auf der Lockstedter Heide eine Heerschau ab. Nach der unglücklichen Schlacht bei Lutter am Barrenberge sammelte der König auf derselben Heide im November 1626 den Rest seines Heeres.

1846 war hier ein großes dänisches Zeltlager und 1866 das erste preußische Lager. Dieses diente nach dem Deutsch-Dänischen Krieg zunächst als Auffang-, Entlassungs- und Rekrutierungslager und wurde das „Preußische Lager bei Lockstedt“ genannt. Der Deutsch-Französische Krieg 1870-1871 brachte etwa 6.000 französische Kriegsgefangene in das heutige Hohenlockstedt. Das Lager erhielt zunächst den offiziellen Namen „Barackenlager bei Lockstedt“. Zeuge dieser Zeit ist noch heute der Franzosenfriedhof. Dieser lag bis 1952 in der Verlängerung der heutigen Birkenallee. 1952 wurde der Franzosenfriedhof dann in den Waldfriedhof verlegt.

Im Jahr 1872 wurde ein Schießplatz in der Lockstedter Heide errichtet, der im Laufe der Jahre zum Truppenübungsplatz ausgebaut wurde. Diese Anlage erreichte 1914 mit ca. 18.000 Bewohnern ihre größte Ausdehnung. Nicht nur Soldaten bevölkerten den Übungsplatz, sondern auch eine große Zahl von Zivilisten, die als Landwirte oder von der Marketenderei lebten. Höhepunkt des Truppenübungsplatzes dürfte ein Manöver im Jahre 1881 gewesen sein, bei dem Kaiser Wilhelm I. persönlich zugegen war. Dieses Ereignis ist als „Kaisermanöver“ in die Geschichte des Ortes eingegangen.

Im Jahre 1889 bekam Hohenlockstedt einen Eisenbahnanschluss, der im Mai 1994 leider wieder aufgehoben wurde. 1900 wurde mit dem Wasserturm das Symbol des Lockstedter Lagers errichtet. Der Truppenübungsplatz bekam Wasserver- und Abwasserentsorgung.

Im Jahre 1896 wurde der Truppenübungsplatz vergrößert. Außer Teilen der Ortschaften Ridders, Lohbarbek, Mühlenbarbek, Silzen und Schlotfeld wurde das Gut Bücken vom Staat käuflich erworben. Es entstand der große fiskalische Gutsbezirk Lockstedter Lager, der von nun ab als Truppenübungsplatz genutzt wurde. Der 9. November 1918 brachte mit seinem Umsturz und der Auflösung der deutschen Armeen auch das Ende des Truppenübungsplatzes Lockstedter Lager.

Im Sommer 1920 wurde den aus dem Baltenland zurückgekehrten Truppen der Truppenübungsplatz von der Reichsregierung zur Besiedlung überlassen. Das große Gebiet Heide und Ödland wurde in mühseliger langjähriger Arbeit in fruchtbares Ackerland und in Waldparzellen verwandelt.

1927 wurde der fiskalische Gutsbezirk aufgelöst und in eine politische Gemeinde umgewandelt. Im Jahre 1928 siedelte mit der Firma Schmidt LoLa-Bürsten der erste Industriebetrieb in Lockstedter Lager an. Im Jahre 1934 wurde die Heeresmunitionsanstalt „Muna“ eingerichtet. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte wieder eine große Anzahl Heimatvertriebener in die Gemeinde. Sie wurden in den ehemaligen Bunkern der Heeresmunitionsanstalt untergebracht. In den großen Hallen auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt siedelten zunehmend Industriebetriebe an.

Das Jahr 1956 brachte für den Ort ein Ereignis besonderer Bedeutung. Auf Wunsch der Gewerbetreibenden, aber auch eines großen Teils der Bevölkerung, kam es zu der Namensänderung der Gemeinde. Insbesondere war es das in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark negativ besetzte Wort „Lager“ im Ortsnamen, das zur Namensänderung führte. Die Gemeinde wurde schließlich umbenannt in Hohenlockstedt mit den Ortsteilen Lockstedter Lager, Bücken, Hungriger Wolf, Ridders, Hohenfiert und Springhoe. Die weitere Entwicklung Hohenlockstedts ist gekennzeichnet von einem stetigen Anwachsen der Industrie und der gewerblichen Wirtschaft. Auf dem Gebiet der Infrastruktur wurden u. a. auch durch den Einsatz von Städtebaufördermitteln beachtliche Leistungen erzielt, wobei das gedeihliche Nebeneinander von Wohnen und Gewerbetätigkeit einen besonderen Platz einnimmt.

Im Jahre 2004 wurde die militärische Nutzung des Heeresflugplatzes Hungriger Wolf aufgegeben und der Flugplatz wurde verstärkt einer zivilen Nutzung als Verkehrslandeplatz zugeführt. Weiterhin wurden große Teile des ehemaligen Flugplatzgeländes einer gewerblichen Nutzung zugeführt.

Hohenlockstedt hat ein besonderes Verhältnis zu Finnland. Auf Vorschlag des Finnischen Jägerbundes wurde zwischen dem damaligen Marktflecken Lapua in Finnland und der Gemeinde Hohenlockstedt am 23.10.1973 ein Freundschaftsverhältnis begründet. Es war Wunsch der Vertragspartner, auf der Basis jener Freundschaft aufzubauen, die sich ab dem 25.02.1915 zwischen den im damaligen Lockstedter Lager ausgebildeten Finnischen Jägern, die maßgeblich Anteil an der Befreiung Finnlands von der russischen Vorherrschaft hatten, und der örtlichen Bevölkerung entspann. Auf der Grundlage dieses Freundschaftsvertrages wurden in der zurückliegenden Zeit mehrere Freundschaftsprogramme beschlossen und von der Bevölkerung beider Gemeinden mit Leben erfüllt.

Seit dem 17.06.1990 besteht daneben eine Partnerschaft mit der Stadt Dargun/Mecklenburg-Vorpommern. Durch diese Partnerschaft zwischen den Gemeinden und ihren Einwohnerinnen und Einwohnern sollen dauerhafte Verbindungen auf allen Gebieten begründet, gefördert und aufrechterhalten werden, um durch ein besseres Verständnis der Menschen füreinander das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu vertiefen.

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